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BierSelect feiert Brauersilvester

BierSelect feiert Brauersilvester

Das sog. Brauwirtschaftsjahr richtet sich nach dem traditionellen Produktionszyklus der Brauereien vom 1. Oktober eines Jahres bis zum 30. September des Folgejahres. Somit beendet der 30. September ursprünglich das Brauwirtschaftsjahr und wird von Brauern auch als „Brauersilvester“ tituliert.

Der kalendarische Unterschied des Brauwirtschaftsjahres zum Kalenderjahr geht auf frühere Zeiten, zum Teil bis zum Mittelalter zurück. In einigen Regionen konnte untergäriges Bier (z. B. Pils, Helles, Märzen) nur in den kalten Monaten des Jahres hergestellt werden, da die untergärige Hefe niedrige Temperaturen zwischen 4°C und 9°C zum Arbeiten benötigt. Daher wurde lediglich vom September bis in den April Bier gebraut, außerhalb dieser Zeit war das Brauen derartiger Biere faktisch nicht möglich und daher streng untersagt.

Ein Sommer ohne Bier war damals wie heute unvorstellbar. So wurde das Bier im Herbst mit einer höheren Stammwürze und einem erhöhten Alkoholgehalt und mit Natureis in den tiefen (Lager-)kellern gebraut, damit der Vorrat sich möglichst lange hielt und auch während der warmen Monate im Folgejahr genossen werden konnte. Die Brausaison begann daher erneut mit frisch geerntetem Hopfen und Malz im Oktober.

Durch die Erfindung der Kältemaschine durch Carl v. Linde in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts konnte das Bier nun durch künstliche Kälte unverderblich gehalten werden, was die bisherigen Produktionszyklen entbehrlich machte.

Traditionell richten sich aber auch heute noch einige Brauereien nach dem Brauch des Braujahreskalenders und beenden ihr Geschäftsjahr nicht zum 31. Dezember, sondern zum 30. September, um Bilanz zu ziehen. Der Start in das „Neujahr“ wird von manchen Brauereien ausgiebig mit frisch gebrautem Festbier oder Saisonartikeln für die Bierkonsumenten begangen.

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