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Deutsche Hopfensorten Teil 2

Hopfen aus Deutschland Sorten

Deutsche Hopfensorten Teil 2

Verbreitet ist der Hopfenanbau rund um den Globus. Doch für den internationalen Hopfenmarkt spielt Deutschland eine besondere Rolle. Mehr als 80 Prozent gehen vom heimisch angebauten Hopfen ins Ausland, damit ist deutscher Hopfen ein wahrer Exportschlager. Zwar ist die Hallertau, über die wir bereits in unserem ersten Teil der beliebtesten deutschen Hopfensorten berichtet haben, ein weltweit wichtiges Anbaugebiet. Doch es gibt noch weitere Hopfenanbaugebiete in Deutschland, ohne die die deutsche Biervielfalt nur halb so spannend wäre. Deshalb führen wir hier die Liste der beliebtesten deutschen Hopfensorten fort und erklären, wie der Hopfengeschmack ins Bier kommt.

Geschmacksgeber Hopfen

Hätten Sie es gewusst? Beim Hopfenanbau wird zwischen männlichen und weiblichen Hopfenpflanzen unterschieden. Die aromatischen Dolden werden nur von weiblichen Hopfenpflanzen gebildet. Männliche Pflanzen werden gezielt aus Anbaufeldern entfernt. Wie entsteht aber der Hopfengeschmack? In den weiblichen Dolden bzw. Blütenständen sondern kleine klebrige Drüsen eine Flüssigkeit aus, die die Alpha- und Betasäuren bilden. Diese Säuren sorgen für Geschmack und Haltbarkeit im Bier. Dazu sitzen im Hopfen etwa 400 unterschiedliche ätherische Öle, deren Duftstoffe zwar besonders leicht sind, aber dennoch zum Aroma des Bieres beitragen. Kurioserweise kann während des Brauprozesses das Aroma der Dolden zerstört werden. Um deshalb die Aromen im Bier zu erhalten, werden die Dolden oft auch noch nach dem Kochvorgang in den Biersud gegeben. Dieses sogenannte Hopfenstopfen, auch Kalthopfung genannt, ist besonders bei Craft Beer Brauern eine beliebte Methode, um das herrliche und charakteristische Hopfenaroma zu intensivieren. Von Perle bis Spalter – lesen Sie nun, welche Hopfensorte für welchen Geschmack sorgt.

  • Tettnanger
    Die hochfeine Aromasorte besitzt einen mittleren Bitterwert und auch mittlere Lagerstabilität. Tettnanger Hopfen hat ein sehr feines Aroma und verleiht Bieren ein blumigen, fruchtigen, süßlichen und auch würzigen Geschmack. Biere eingebraut mit Tettnanger Hopfen haben oft einen harmonischen, voll anhaltenden und eher milden Charakter. Namensgeber ist das Anbaugebiet Tettnang, in dem aufgrund des guten Bodensee-Klimas die Hopfensorte gute Erträge bringt. Tettnanger gilt als traditioneller europäischer Lagerhopfen.
    Gut geeignet für: Lager, Ale, Pils und Lambic.
  • Spalter
    Spalter Hopfen zeichnet sich durch ein sehr gutes Aroma und mittleren Bitterwert aus. Blumige, fruchtige, grasige, und würzige Aromen stecken darin. Vom Charakter her schmecken Biere eingebraut mit Spalter Hopfen harmonisch, anhaltend voll und mild. Wie der Name schon verrät, ist Spalt das Hauptanbaugebiet der traditionellen hochfeinen Aromasorte. Zwar sind die Ertragsmengen eher niedrig, aber dennoch ist der Spalter Hopfen eine beliebte Sorte. Nicht zuletzt, weil Spalter Hopfen weniger anfällig für Welk- und andere Pflanzenkrankheiten ist.
    Gut geeignet für: Lager, Alt und Pils.
  • Spalter Select
    Der hochfeine Aromahopfen stammt aus einer Züchtung des Hopfenforschungszentrums Hüll. Ein sehr gutes Aroma und mittlerer Bitterwert zeichnet den Spalter Select aus. Im Aroma dominiert vor allem ein würziger Geschmack. Danach folgen blumige, kräuterige, erdige aber auch fruchtige Aromen. Das Geschmacksbild insgesamt ist harmonisch, vollmundig, langanhaltend und mild. Spalter Select gilt als traditioneller Lagerbier-Hopfen.
    Gut geeignet für: Lager und Pils.
  • Smaragd
    Der Aromahopfen stammt aus dem Hopfenforschungszentrum Hüll, besitzt günstige Anbaueigenschaften und bringt auch hohe Erträge. Ein mittlerer bis hoher Bitterwert und das sehr gute Aromenprofil zeichnen den Smaragd Hopfen aus. Im Aroma überwiegen hopfenwürzige Noten. Blumige, fruchtige und süßliche Aromen halten sich eher im Hintergrund. Insgesamt ist der Geschmack intensiv, anhaltend und vollmundig.
    Gut geeignet für: Alle deutsche Biersorten.
  • Saphir
    Auch der Saphir Hopfen stammt aus dem Hopfenforschungszentrum Hüll. Ein sehr gutes Aroma und mittlerer Bitterwert zeichnet diese Hopfensorte aus. Ein Zusammenspiel aus überwiegend würzigen sowie blumigen und fruchtigen Aromen stecken im Saphir. Der Geschmack lässt sich als langanhaltend, harmonisch und vollmundig beschreiben. Vor allem für helle Biersorten wird der Saphir Hopfen gerne verwendet.
    Gut geeignet für: Weizen, Ale und Pils.
  • Perle
    Das gute Aroma der Hopfensorte Perle zeichnet sich durch einen mittleren bis hohen Bitterwert aus. Im Aroma dominieren die blumigen Noten. Danach folgen würzige, süßliche und fruchtige Aromen, die an Orange und Zedern erinnern. Diese Hopfensorte verleiht Bieren einen sehr harmonischen, langanhaltenden, vollmundigen und milden Geschmack.
    Gut geeignet für: Pils, Lager, IPA, Porter und Stout.
  • Opal
    Ein mittlerer bis hoher Bitterwert ist typisch für die Hopfensorte Opal. Das gute Aromenprofil zeichnet sich vor allem durch würzige Noten aus. Leicht süße, fruchtige und zitronige Aromen halten sich im Hintergrund. Bieren verleiht der Opal Hopfen einen vollmundig anhaltenden und intensiven Charakter.
    Gut geeignet für: Weizen, Lager und Ale.

Ohne Hopfen, kein Geschmack. Deutsche Brauereien werden in ihren Rezepturen immer kreativer und mutiger und das ist auch gut so. Die Vielseitigkeit der Hopfensorten ist ein wichtiger Bestandteil der deutschen Braukultur und wird auch in Zukunft für aromareiches, gutes Bier made in Germany sorgen.

Hier geht’s zum ersten Teil der Beitragsreihe Deutsche Hopfensorten. Dort finden Sie wichtige Informationen zu Hopfen aus der Hallertau.

 

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